Methoden der Fledermausforschung
Detektorerfassungen
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Kontrolle eines Fledermausquartiers.
Alle Fledermäuse stoßen bei ihren Jagdflügen spezifische Ultraschallrufe aus, die man mit speziellen Detektoren für uns Menschen hörbar machen kann. Einige Fledermausarten lassen sich anhand ihrer Rufe gut bestimmen. Bei anderen muss man gut zuhören und die Tiere möglichst auch sehen, um die Art identifizieren zu können. Schließlich gibt es einige sehr ähnliche Arten, die sich mittels Ultraschalldetektoren nicht unterscheiden lassen. Detektoren stören die Fledermäuse in keiner Weise. Man kann mit dieser Methode sehr gut bevorzugte Jagdgebiete und manchmal auch Quartiere finden. Mit entsprechender Übung lassen sich so die meisten der in einem Gebiet vorkommenden Fledermausarten erfassen. Der BAFF hat mehrere Fledermausdetektoren, die häufig bei Untersuchungen und Führungen benutzt werden.

Quartierkontrollen
Mit speziellen Ausnahmegenehmigungen darf man in die Verstecke der Fledermäuse schauen, um ihre Art und Zahl festzustellen. Wir tun dies regelmäßig bei den Fledermauskästen an der Siegmündung und Rheidter Werth sowie in einem Quartier des Großen Mausohrs südlich von Bonn. In den letzten Jahren haben wir auch mal die winterschlafenden Fledermäuse in den Ofenkaulen gezählt. Bei solchen Quartierkontrollen muss man aber sehr vorsichtig sein, um die Tiere nicht zu stören.

Netzfänge
Ebenfalls nur mit einer speziellen Ausnahmegenehmigung darf man Fledermäuse fangen. Dazu werden sehr feine Netze in die Flugwege der Fledermäuse gestellt. Viele Tiere bemerken sie trotzdem und weichen aus, aber einige passen eben doch nicht gut genug auf und hängen dann im Netz. Fangnetze müssen ständig betreut werden, um gefangene Tiere sofort befreien zu können.
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Hier ist eine Teichfledermaus beringt worden.
Netzfänge sind oft die einzige Methode, um alle in einem Gebiet vorkommenden Fledermausarten sicher bestimmen zu können und etwas über ihre Populationen zu erfahren (Altersstruktur, Geschlechterverhältnis, Nachwuchsrate).

Beringungen
Man kann Fledermäuse mit Armklammern aus Aluminium, die eine individuelle Nummer und einen Hinweis auf die Ausgabestelle tragen, kennzeichnen. Diese "Ringe" werden um den Unterarm gelegt und stören die Tiere nicht weiter. Die Methode erfordert eine naturschutzrechtliche Genehmigung des Markierungsprojekts und eine Registrierung des Beringers bei der Beringungszentrale im Zoologischen Forschungsmuseum Koenig in Bonn. Bei Netzfängen an den Ofenkaulen markieren wir jede Teichfledermaus und Weibchen des Großen Mausohrs. Einige dieser Tiere könnten im Sommer in ihren Wochenstuben wiedergefunden werden.


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